Landschaft-Energie-Umwelt
Dipl.-Ing. B. Kleinichen
Planungsgebiet
Fotos
Entwürfe
Kurzbeschreibungen

TO1: Aussichtsplattform mit infrastruktureller Erschließung (Wege, Parkplätze, WC-/Gerätehaus, Bauwerk Aussichtsplattform)

Ein besonderer Anziehungspunkt innerhalb des Gesamtkonzeptes stellt die Aussichtsplattform „Steinitzer Treppe“  dar. Diese Plattform auf der Steinitzer Höhe ermöglicht einen einmaligen Blick auf das gesamte Tageabbaugebiet. Insbesondere die Arbeitsabläufe und der Einsatz der gewaltigen Abraumförderbrücke F 60, der Vorschnittbagger, des Abraumbandbetriebes, der Absetzer und der Kohleförderung  können beobachtet werden. Zudem bietet sie über mehrere Jahre die Möglichkeit, den Wandel der Landschaft von einem aktiven Tageabbaugebiet (2010) zu einer revitalisierten Naturlandschaft (2025), u. a. die Entstehung des Wolkenberges mit 6 ha Weinanbaufläche, die Wiedererstehung des Steinitzer Quellgebietes durch Einbringung einer Tonschicht auf über 20 ha sowie die Modellierung der Geisendorfer Endmoräne im Rahmen der Gestaltung der Bergbaufolgelandschaft zu verfolgen. Darüber hinaus wird das geplante Bauwerk durch seine Höhe (ca. 19 m) und durch seine charakteristische Architektur ein Wahrzeichen für die Region darstellen und zudem einen Rundumblick über die Landschaft südlich von Cottbus ermöglichen. Auf der Aussichtsplattform ist die Installation einer Digitalkamera vorgesehen. Im Steinitzhof und im Rasthof Drebkau (Tankstelle sowie Information des Regionalservices) werden auf Monitoren den Besuchern Direktaufnahmen vom Tagebaubetrieb und der Rekultivierung vermittelt. Die Aussichtsplattform ist vollständig barrierefrei. Ein Schrägaufzug ermöglicht es Rollstuhl- und Rollatorfahrern sowie stark gehbehinderten Menschen, die Plattform bequem zu besuchen. Eine spezielle  Geländergestaltung auf der Plattform gibt auch Rollstuhlfahrern die Möglichkeit einer komplexen Aussicht. Sitzgelegenheiten auf der Plattform für ältere und stark gehbehinderte Menschen sind vorhanden. Eine vandalensichere Behindertentoilettenanlage, touristische Möblierung und drei Behindertenparkplätze befinden sich im Bereich der Wendeschleife am Fuße der Aussichtsplattform. Zielgruppe sind alle Besucher des Kulturparks Steinitz.

TO2: Findlingslabyrinth

Einen weiteren wichtigen „Point of Interest“ stellt das Findlingslabyrinth dar. Die örtlichen Bedingungen des Ortsteils Steinitz unmittelbar an der Kante des Tagebaues Welzow-Süd und der bei der Braunkohlegewinnung anfallende Bestand an Findlingen legt die Nutzung der Steine für die Einrichtung einer touristischen Attraktion nahe. Die Idee eines Irrgartens auf einer ca. 6 ha großen Fläche wurde durch die Bewohner des Ortes entwickelt. Die aktuelle Planung sieht einen Irrgarten in Form einer gestalteten Landschaft mit Findlingen vor, in dem - verbunden durch labyrinthähnlich gestaltete  Wege - einzelne Attraktionen mit unterschiedlichem Erlebnischarakter (Ziele und Stationen zu gesonderten Themen) angeboten werden. Es soll so eine Vielzahl von sensorisch wahrnehmbaren Gestaltungselementen eingebaut werden, um einen weiteren Schwerpunkt für die Umsetzung des Integrationsgedankens zu schaffen. Das ganze Areal wird von einer Draisine umrundet. Die Besucher werden animiert, selbst aktiv an verschiedenen Erlebnisstationen teilzunehmen. Der themenbezogene Irrgarten wendet sich somit an alle Touristengruppen. Das Findlingslabyrinth teilt sich in drei unterschiedliche Bereiche:

- in Bereiche, die barrierefrei und somit auch für Rollstuhl- bzw. Rollatornutzer zugänglich sind

- in Bereiche, die aufgrund ihres speziellen Erlebniswertes nicht vollständig barrierefrei sind

- in Bereiche, die zu Aktionen herausfordern, die für Behinderte nicht realisierbar sind aber einen Unterhaltungswert haben

Diese Dreiteilung ist sinnvoll, da sie allen Nutzergruppen gerecht wird.

TO3: Steinitzhof

Der Gemeindeteil Steinitz liegt unmittelbar am Tagebau Welzow-Süd und erfährt durch den Braunkohle-abbau eine besonders starke Beeinflussung. Bei der Realisierung der Entwicklungskonzeption für den Tagebaurandbereich Steinitz, Papproth, Geisendorf und das Altbergbaugebiet Görigk kommt dem Steinitzhof im Rahmen der Nutzung als sozial-kulturelles Integrationsprojekt mit Angeboten für Menschen mit Behinderungen, Veranstaltungsort für die Gemeinde und Sitz des mit der Projektentwicklung und –Steuerung beauftragten  Ingenieurbüros sowie der Verwaltung des Steinitzer Kulturparks besondere Bedeutung zu. Die zentrale Lage zwischen den einzelnen Teilobjekten und die direkte Verbindung zum Findlingslabyrinth und der Aussichtsplattform „Steinitzer Treppe“ und die angeschlossene Festwiese machen ihn zum Mittelpunkt des Steinitzer Kulturparks. Als ein wesentliches bauliches Element der Dorfgestaltung und  unverwechselbares Beispiel Brandenburger Baukultur ist der Drei-Seiten-Hof unbedingt erhaltenswert.

Haus A: Ständige Ausstellung zum Braunkohlebergbau und zur Geschichte der Region

Die Ausstellung im sozial-kulturellen Integrationsprojekt informiert über die lange und bewegte Geschichte der Region um die Orte Drebkau, Steinitz, Görigk, Papproth und Jehserig. Dargestellt wird die frühe / spätslawische Besiedlung der Region, die Gründung des Ritterguts Steinitz (13. Jahrhundert), Drebkau (erstmals erwähnt 1353) und Klein Görigk (12. Jahrhundert) die verschiedenen Besitzverhältnisse, der erste Bergbau ab 1850, die Kämpfe in Zweiten Weltkrieg, die Rolle der Region in der DDR als Bergbauerwartungsland und die aktuelle Situation am Tagebaurand. Die Ausstellung hat einen inklusiven ausstellungspädagogischen Ansatz, wie er bereits im Jahr 1994 von der UNO formuliert wurde. Dies bedeutet, dass behinderte und nicht behinderte Menschen gleichermaßen an der Ausstellung teilhaben können. Insbesondere Menschen mit unterschiedlichen Mobilitätseinschränkungen erhalten hier die Chance, in vollem Umfang (als wenn sie keine Behinderungen hätten) an einer Ausstellung teilzunehmen. Entsprechend ist die Ausstellung gestaltet. So ist der Ausstellungsraum schwellenlos, alle Ausstellungsstücke lassen sich von der Höhe eines Rollstuhlfahrers aus betrachten (eventuell mit Web-Cam, etc.). Für blinde Besucher gibt es Rekorder mit Sprachinformationen, Tastmodelle(-reliefs) und Erläuterungen in Braillechrift. Für sehbehinderte Menschen gibt es kontrastreiche Tafeln mit entsprechend großer Schrift. Für taube Menschen werden visuelle Hilfen in Form von Videos in Gebärdensprache/respektive Untertiteln und Textbändern mit Zusatzinformationen bereitgestellt, für schwerhörige Menschen gibt es spezielle Kopfhörer mit Verstärker. Somit hat das Integrationsprojekt zwei Ziele: Es ermöglicht einerseits den mobilitätseingeschränkten Menschen eine vollständige Teilhabe und animiert andererseits die nicht behinderten Menschen, sich in die Rolle eines Behinderten zu versetzten (z. B. indem man mit geschlossenen Augen ein Relief oder die Brailleschrift abtastet). Somit drehen sich die Vorzeichen für „behindert“ und  „nicht behindert“ um. Dies erhöht das Verständnis für deren Behinderung und trägt somit zur Integration bei. Sonderausstellungen wie die DASA-Ausstellung „Dialog im Stillen“ (www.dialog-im-stillen.de) oder die Regensburger Ausstellung „Schattensprache – Eine Ausstellung zur nonverbalen Kommunikation“ könnten das Angebot ergänzen den inklusiven Ansatz nachhaltig weiterentwickeln. Der Ausstellungsbereich mit Behindertentoilette ist vollständig barrierefrei, der Behindertenparkplätze befinden sich in unmittelbarer Nähe. Das obere Stockwerk wird von der Gemeinde und der Kulturparkverwaltung genutzt.

Haus B: Inklusive Begegnungsstätte / Information / Versorgung

Dieser Gebäudeteil hat als Nutzung einen Versammlungs- bzw. Begegnungsraum für 89 Besucher mit Versorgungseinrichtungen und Sanitäranlagen und somit drei Funktionen:

1. Information mit Ticketverkauf, Versorgung und Sanitäranlagen

2. Begegnungsstätte von den unterschiedlichen Gruppen, Verbänden und der Gemeinde für soziale und kulturelle wie auch private Veranstaltungen

3. Bespielung mit einem vielfältigem Kulturangebot

Das Gebäude ist vollständig barrierefrei und besitzt eine Behindertentoilette. Im Versammlungsraum wird die Möglichkeit angedacht, eine Induktionsschleife für Hörbehinderte zu installieren. Zielgruppe: Das sozial-kulturelle Integrationsprojekt wendet sich sowohl an behinderten und nicht behinderten Besucher als auch an die Gemeindemitglieder in Drebkau bzw. OT Domsdorf/Steinitz. Vorgesehen ist die Durchführung von Symposien, Pleinairs, Kleinkunstveranstaltungen etc. Dafür wird auch der Innenhof mit in die Programmgestaltung einbezogen.

Haus C: Dienstleistungsobjekt Steinitzhof

Dieses Gebäude wurde bereits im Januar 2008 zur Nutzung übergeben. Darin befinden sich ein Ingenieurbüro, das sich vorrangig mit Projektsteuerung zur Umsetzung des Konzeptes zur touristischen Entwicklung des nördlichen Randbereiches des Tagebau Welzow-Süd mit Verzahnung zu den Planungen in der Bergbaufolgelandschaft befasst und ein Hofladen, über den zeitweilig eine Versorgung mit wesentlich eingeschränkten Öffnungszeiten abgesichert wurde. Nach Fertigstellung von Haus B wird diese Aufgabe mit den dort weit besseren räumlichen Voraussetzungen dort realisiert. Durch das Ing.-Büro ist über den gesamten Jahreszeitraum an Arbeitstagen von 9 bis 17 Uhr eine personelle Präsenz auf dem Steinitzhof gesichert. Im Haus C ist die zentrale Haustechnik für den Steinitzhof untergebracht.

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© 2008 Dipl.-Ing. Bernd Kleinichen